Und auf einmal war sie da – die Reise nach Amsterdam. Ganz spontan hatten wir uns entschieden, ein paar Tage Auszeit zu nehmen. Nach Amsterdam wollte ich schon immer mal, daher freute ich mich wie ein kleines Kind wie an Weihnachten und Geburtstag zusammen.
Immer wenn es möglich ist, nutze ich den online Check-in, um dem Stress am Flughafen ein wenig zu entkommen. Auch den Zug hatten wir so gewählt, dass wir zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sein würden. Natürlich ist dann alles anders gekommen.
Wir standen am Bahnsteig und warteten auf unseren Zug und dann kam sie – die Durchsage. Ein Polizeieinsatz hindert die Züge, in den Linzer Hauptbahnhof einzufahren. Zu Beginn war ich noch zuversichtlich, aber nach einer dreiviertel Stunde Verspätung konnte man mir die Nervosität schon deutlich ansehen.
Eine knappe Stunde später als geplant saßen wir dann endlich im Zug Richtung Wien Flughafen.
Dort angekommen machten wir natürlich auch ein paar Umwege (Typisch wir, wie ich immer wieder zu sagen pflege). Die lange Schlange bei den Sicherheitskontrollen machte mich dann schlussendlich wirklich fertig. Ich bin zwar ein spontaner Typ Mensch, aber eine gewisse Struktur muss meine Spontaneität dann doch haben.
Wieder ein wenig entspannter saß ich dann im Flugzeug und wäre bereit für den Abflug gewesen. Das Wetter hatte aber andere Pläne und ließ uns für eine Stunde sprichwörtlich im Regen stehen.Dann ging es plötzlich ganz schnell und wir konnten abheben, genau hinein in ein sehr dunkles Wolkenmeer.
Im Flugzeug lernten wir eine Frau aus Amsterdam kennen, die uns mitteilte, dass wir eines von drei Flugzeugen waren, die starten durften. Später im Hotelzimmer checkten wir die Abflüge und mussten feststellen, dass wir riesiges Glück hatten, da nach uns beinahe jeder Flug gecancelt wurde.An diesem Abend stand nur mehr das Hotelbett am Plan, in welchem wir tief und fest schliefen.
Der erste Tag in Amsterdam wurde mit einem ausgiebigen Frühstück gestartet. Ich bin ein absoluter Frühstückstiger – ohne bin ich kaum zu ertragen. Unser Hotel lag nicht direkt in Amsterdam, sondern in Zaandam, was ein totaler Glücksgriff war, wie sich später herausstellte.
Um nach Amsterdam Central zu gelangen, mussten wir 12 Minuten mit dem Zug fahren. Überhaupt kein Problem, da alle paar Minuten einer fuhr. Unser Dreitagesticket inkludierte alle Züge, Busse und sogar die Metro. Letztere nutzen wir jedoch nicht, da es ja zu Fuß bekanntlich am Schönsten ist.
In Amsterdam hatte ich die grandiose Idee, abseits der Touristenpfade die Stadt zu erkunden. Einerseits supertoll, da wir niedliche kleine Ecken, Cafés und Geschäfte entdeckten, andererseits brauchten wir ewig um unser Ziel, das Museumsquartier, zu erreichen. Es war natürlich auch unsere Schuld, da wir keinen ordentlichen Stadtplan hatten. Ein Tipp von mir: Besorgt euch einen, egal ob ihr ihn dann verwendet oder nicht.
An diesem Tag besichtigten wir das Rijksmuseum. Für Kunst- und Geschichtebegeisterte echt eine Empfehlung, für mich persönlich ein wenig zu viel. Das Museumsquartier an sich ist echt total schön, eine große Wiese, auf der man sich entspannen und die gesammelten Eindrücke entfalten lassen kann. Den Abend ließen wir in Zaandam ausklingen, da wir dem Trubel von Amsterdam ein wenig entkommen wollten.
Am nächsten Tag stand dann mein Highlight auf dem Programm –der Besuch am Meer. Ich weiß nicht wann sich diese ständige Sehnsucht nach dem Meer eingebürgert hat, aber sie ist eben da. Am Meer fühle ich mich frei, lebendig und angekommen. Dort braucht es nichts, außer dem Rauschen des Meeres und dem salzigen Duft. In Zandvoort aan Zee war ich glücklich, einfach nur glücklich. Es geht mir gar nicht darum, viel zu schwimmen, es geht mir nur darum, dort zu sein. Mit einem riesigen, breiten Lächeln im Gesicht bis hin zu den Augen.
Der Nachmittag wurde im Van-Gogh-Museum verbracht. Schon eher mein Fall, da ich Van Gogh sehr gerne habe. Denn in seinen Bildern und Gemälden spiegeln sich Emotionen und Gefühle wider, mit denen ich mit identifizieren kann.
Am letzten Tag gingen wir zur Stadtbibliothek um Amsterdam von oben zu betrachten. Leider war die Dachterrasse an diesem Tag nicht geöffnet. Aber vom Nemo Science Museum aus konnten wir auch einen wundervollen Ausblick genießen. Der Besuch der Terrasse des Nemo Science Museums ist gratis und wirklich empfehlenswert.
Zum Abschluss unserer Amsterdamreise gönnten wir uns eine typische Touri-Grachtenfahrt. Sehr informativ mit ziemlich heißen Temperaturen.
Amsterdam ist auf jeden Fall eine Reise wert. Ich persönlich würde aber in Zukunft mehr als zweieinhalb Tage einplanen. Und was ich generell für meine nächsten Reisen gelernt habe – abseits der Touristen Hot Spots ist es viel, viel schöner. So lernt man das richtige Amsterdam kennen und lieben. Und plant euch bitte ein, umliegende Orte und Inseln zu erkunden. Dafür hatten wir leider keine Zeit, aber Amsterdam – wir kommen wieder, keine Frage.