Früher, als Kind, habe ich immer viele Stunden damit verbracht zu malen. Für meine Mama war es ein Leichtes, mich zu beschäftigen. Wenn andere herumjammerten, weil ihnen langweilig ist und bespaßt werden wollten, legte man mir ein Blatt Papier und Malstifte vor und ich war für einige Zeit beschäftigt. In der Volksschule gewann ich sogar öfter bei Malwettbewerben, was mich natürlich mit enorm viel Stolz erfüllte. Gemeinsam mit meiner Cousine probten wir uns an den verschiedensten Märchen. Schneewittchen und die sieben Zwerge haben wir richtig gut hinbekommen. Dieses Bild tauchte letztes Jahr wieder bei meiner Tante auf und wir schwelgten in Erinnerungen. Wie toll es immer gewesen ist, gemeinsam zu malen und sich gegenseitig zu inspirieren. Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, beginnt mein Herz einen Takt schneller zu schlagen und ich möchte sofort beginnen, etwas auf dem Papier zu kreieren.
Nach dieser malintensiven Kindheit legte sich jedoch der Drang, die Stifte zu schwingen. Zumindest im maltechnischen Bereich, dafür entwickelte sich die Schreiblust, die sich entschlossen hat, bei mir von nun an sesshaft zu werden.
Ab und an malte ich in den vergangenen Jahren Acrylbilder, aber so richtig in ihren Bann hat es mich noch nicht gezogen. Nur bei den Reh-Gemälden der Künstlerin Christin Beck hat mich der Ehrgeiz gepackt. Ein Bild mit realen Accessoires zu schmücken, war für mich totales Neuland und faszinierte mich wirklich sehr. Mein Elternhaus hat sich demnach in ein Museum von Reh-Gemälden verwandelt. Zu Beginn waren sie nicht besonders froh über diesen Zustand, aber nach und nach gewannen sie Gefallen und präsentieren es ihren Besuchern. Auch in unserer neuen Wohnung, in die ich bald mit meinem Freund ziehe, wird ein Reh-Gemälde seinen Platz finden.
Die Aquarellmalerei, die ich Dank Instagram entdeckte, war für mich von Beginn an ein besonderer Fund. Natürlich kannte ich das Malen mit stinknormalen Wasserfarben. Aber diese speziellen Farben (benutze die von Daler Rowney) überzeugten mich in ihrer Farbintensität und Sättigung. Von dem Tag an, als ich sie mir kaufte, malte und malte ich. Nicht immer kommt etwas zum Herzeigen dabei raus, aber immer öfter. Das Aquarellmalen birgt für mich eine innere Ruhe und Entspanntheit. Ich kann durch sie abschalten und meinen Gedanken freien Lauf lassen oder mein Gehirn auf Sparmodus setzen.
Ich bin richtig glücklich, darin ein weiteres Hobby gefunden zu haben. Eines, das mich zu mir selbst finden lässt und mich immer wieder aufs Neue bereichert