Wie geht Glücklichsein?

Eine Generation die nach dem Ultimativen sucht, das Gewöhnliche hat schon lange seinen Reiz verloren. Immer mehr, immer höher hinaus – ein Event jagt das Nächste. Ein Jeder will seinesgleichen übertrumpfen und ihm in ja Nichts nachstehen. Doch hat das wirklich etwas mit Glück zu tun? Ist das unser Leben, unser Glück oder nur das der anderen? Wollen wir mit unserem Tun vielleicht nur andere beeindrucken und wünschen uns insgeheim ein ruhigeres, entspannteres Leben. Warum fällt es uns Menschen, zumindest einem Teil, so schwer, unser Leben eigenhändig zu gestalten und auf den Wert anderer nur einen kleinen Fokus zu legen.

Die Antwort ist ganz einfach – wir wollen Anerkennung und das um jeden Preis. Und die glauben wir zu bekommen, wenn wir anderen ein Leben in Hülle und Fülle präsentieren. Wie es uns dabei geht und ob wir glücklich sind, sei in Frage gestellt. Die anderen sehen unser perfektes Leben, sind fasziniert und das genügt uns, wie scheint, vollends.

Da ich leider auch zu diesen Personen gehöre, die andere Meinungen zu sehr gewichten, habe ich mir eine „Glücklichsein-To-Do-Liste“ angelegt. Diese möchte ich euch zeigen und wer möchte, darf meine Rezeptur natürlich auch anwenden.

  • Von jeder vergangenen Woche schreibe ich mir einen ganz besonderen Moment auf und gebe ihn in mein „Momentenglas“. (Natürlich kann man auch versuchen, aus jedem Tag etwas Positives herauszufiltern, aber ich will ehrlich sein – manche Tage will ich einfach nur abhaken. Darum habe ich mich für die Wochenmethode entschieden.)
  • Ich nehme mir mindestens einmal in der Woche genügend Zeit, um meiner größten Leidenschaft –dem Schreiben – nachzugehen.
  • Bewusst Nichts tun und es wirklich genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, weil man eben Nichts gemacht hat. (Ich muss zugeben, dass fällt mir noch ziemlich schwer.)
  • Mir nicht immer zu denken: Ich möchte jetzt mit der oder dem tauschen, weil der gerade im Urlaub ist.
  • Meinen Freunden und meiner Familie in regelmäßigen Abständen sagen, wie wertvoll sie für mich sind und wie leer ohne sie mein Leben wäre.
  • Durch die Stadt zu schlendern und mir bewusst zu werden, was es alles gibt und was ich alles NICHT brauche.
  • Dazu zu stehen, dass ich schlecht gelaunt bin und nicht grinsen kann.
  • Jeden Tag eine Spruchkarte aus meiner Dose lesen, schmunzeln uns sie wieder unter die anderen zu mischen.
  • Mir zu denken: Es ist mir egal, was derjenige nun von mir denkt. Ich kann seine Gedanken sowieso nicht ändern und darum lege ich auch keinen Wert darauf. Und außerdem berühren mich sowieso nur die Meinungen von den Menschen, die mir wichtig sind.

 

Bei dieser Auflistung wurde mir bewusst, wie wenig ich eigentlich brauche, um wirklich richtig glücklich zu sein. Ich habe das Wertvollste – eine Familie, die mich liebt – einen Freund, der mir alles bedeutet – und Freunde die für mich die Welt sind.

Macht euch doch auch einfach eine Liste und ihr werdet sehen: Um glücklich zu sein, muss man sich selbst ganz gut kennenlernen. Manchmal verliert man sich aus den Augen, dann hilft einem eine solche Liste, wieder nach Hause – zum eigenen Herz – zurückzufinden. Wenn das Herz lacht, ist das Glück nicht mehr weit.