Ich habe schon früher gerne geschrieben. Deutsch-Schularbeiten haben mir nie etwas ausgemacht, ganz im Gegenteil – ich habe sie geliebt. Viele meiner Freunde können nicht verstehen, wie so etwas nur möglich sein kann. Was ich aber nie gemacht habe, war Tagebuch zu führen. Ich weiß, dass ist für Schreibsüchtige wie mich eigentlich unvorstellbar, aber dem konnte ich einfach Nichts abgewinnen. Zu Beginn meiner Schreibleidenschaft fokussierte ich mich auf Mundartgedichte. Ich schrieb für Freunde, die mich baten, für Geschwister und Tanten zu dichten. Mundartgedichte sind etwas ganz besonderes für mich – sie sind ein Bindeglied zu meiner Heimat. Sie erinnern mich immer an meine Familie und Kindheit, die ich über alles liebe und geliebt habe.
Mittlerweile probiere ich jegliche Art von Text aus, denn ich finde es faszinierend und sehr wichtig, immer wieder Neues zu erproben. Eintauchen in die verschiedenen Materien bereitet mir einfach eine unglaubliche Freude. Die Auseinandersetzung mit dem Unbekannten übt einen nicht zu beschreibenden Reiz auf mich aus.
Schreiben bedeutet mir so viel – ich kann ehrlich sein, mir meine Gedanken von der Seele schreiben, mein Herz ausschütten und niemand verurteilt mich dafür. Meine Texte gehören mir und ich entscheide, welche ich ganz für mich behalte und welche ich der Öffentlichkeit preisgebe.
„Schreiben erlaubt mir, meinen Gefühlen mehr Intensität zu verleihen.“
Mein liebstes Schreibutensil ist meine Feder. Ich habe sie in einem klitzekleinen Geschäft in Passau erworben, meinem Lieblingsgeschäft. Ich habe es noch nie geschafft, es zu verlassen, ohne auch nur ein Teil gekauft zu haben. Angetan haben es mir auch wunderschöne, handgeschöpfte Papiere und die Siegel für die Briefe. Ja genau, ich schreibe Briefe und ich finde es das Persönlichste und Wertvollste, was man einem Menschen schenken kann. Ein „Ich liebe dich“ ist meiner Meinung nach handgeschrieben und auf schönem Papier viel wirkungsvoller. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung.
Die meisten meiner Texte werden, bevor ich sie am Laptop schreibe, vorher handgeschrieben. Das Schreiben auf Papier löst bei mir ein Kribbeln aus, als wären zig Ameisen auf meiner Haut auf Wanderschaft.
So war es auch bei der Entstehung von meinem Kinderbuch „UnGleiche Freunde“. Dieses Buch habe ich für mein Patenkind geschrieben, es ist vollgepackt mit Liebe und handelt von dem Thema Freundschaft. Die beiden wichtigsten Punkte im Leben eines Menschen. Ohne Liebe und Freunde ist das Leben nur halb so schön, denn niemand ist ehrlicher zu einem, als Menschen denen man die Welt bedeutet. Man kann sich selbst belügen, aber ein wahrer Freund erkennt die Problematik und bringt einen auf den Boden der Tatsachen zurück. Freunde sind diejenigen, die deinen Gedanken kennen, ohne dass du ein Wort sagen musst. Genau um das geht es in meinem Buch für mein Patenkind. Ein Kind braucht Liebe und Freundschaft um gedeihen zu können, ein Erwachsener braucht sie, um immer wieder erblühen zu können.