Meine Liebeserklärung an Bali

Leider liegt unsere Reise nach Bali schon ein wenig in der Vergangenheit und dennoch erinnere ich mich, als wären wir erst letzte Woche dort gewesen.

Bali ist und bleibt unvergesslich – die atemberaubenden Strände, die Herzlichkeit der Menschen und der unvergleichliche Wohlfühlfaktor. Für Abenteuerlustige sowie Strandliebhaber, ein jeder kommt voll auf seine Kosten.

Wir entschieden uns für beiderlei. Für den Anfang buchten wir ein etwas teureres Hotel in Jimbaran (€ 60,-/Nase/Nacht), den Rest der Reise organisierten wir vor Ort. Dies funktionierte super, aber an Spontanität darf es einem dennoch nicht fehlen. Soweit kennt sich aber ein jeder selbst, um dies für ihn und seine Mitreisenden abwägen zu können.

 

Bali und der Verkehr

Immer wieder war es ein Vergnügen, Bali mit Taxis oder privaten Fahrern zu bereisen. Wir haben uns im Vorhinein befragt und mit Öffis kommt man definitiv nicht weit beziehungsweise gibt es nicht einmal überall welche. So waren wir auf unsere Fahrer angewiesen und ihnen teilweise ausgeliefert.

Zu Beginn haben wir uns natürlich auf die Ausschweifungen zu Reisfeldern und Kaffeeplantagen eingelassen, doch nach ein paar Extra-Sightseeings hatten wir genug und wollten lediglich von A nach B transportiert werden. Das Beste war immer, dass jeder einzelne von ihnen einen Verwandten oder Freund hatte, der eben ein Reisfeld oder eine Kaffeeplantage besaß. Jaja, gute Technik um ahnungslose Touristen um den Finger zu wickeln. Aber eines muss man ihnen lassen – sie machen es mit einer solchen Selbstsicherheit und Selbstverständlichkeit, dass man ihnen das Abzocken nicht einmal übel nehmen kann.;)

Generell finde ich den Verkehr in Bali faszinierend und sehr speziell. Jeder fährt, wann es ihm passt, wie es ihm passt und wo es ihm passt. Es kann schon einmal vorkommen, dass man während der Fahrt gleichzeitig links und rechts überholt wird. Wir wollten einmal die Straße überqueren, was definitiv kein leichtes Unterfangen ist, da preschte eine Familie (Mutter, Vater und drei Kinder) auf einem Motorrad vorbei. Vor lauter Schauen vergaßen wir doch glatt, dass wir eigentlich die Straße queren wollten. Auch ein Motorrad mit einem Vogelkäfig voller lebender Vögel zog an uns vorbei und das mit einer nicht sonderlich geringen Geschwindigkeit.

 

Vulkanwanderung auf den aktiven Gunung Batur

Das spannendste Abenteuer in Bali war definitiv die Wanderung auf den aktiven Vulkan Gunung Batur in Kintamani. Um 03:00 Uhr morgens weckte uns ein Hotelangestellter. Total von Müdigkeit geplagt, würgten wir in Zucker getränkte, gebackene Bananen hinunter. (Zum Glück, dass war der nötige Energieschub den wir für die bevorstehende Wanderung brauchten, was wir jedoch zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnten.:). Nach diesem nahrhaften Snack wurden wir abgeholt und zum Treffpunkt gefahren, von wo aus die Wanderung startete.

Mit Stirnlampen bewaffnet, eilten wir in einer Stunde auf den Vulkan. Vom Energieschub der zuckersüßen Bananen, war der Aufstieg nicht einmal sooooo anstrengend. Oben angekommen (zumindest glaubten wir, wir wären ganz oben), warteten wir auf den Sonnenaufgang. Leider war es ziemlich bewölkt und der Sonnenaufgang vollozog sich hinter einer dicken Wolkenwand. Doch dort oben zu sitzen, um sich nichts als die Ferne, ist schon für sich alleine ein unbeschreibliches Gefühl. Man spürt die Freiheit, die einen packt und das pure Glück, dass einen übermannt.

Der Aufstieg, der anschließend folgte, hatte es in sich. Auf Lavaerde stürmten wir mit unserem Guide den Gipfel. Es war wirklich ein enormes Tempo, welches er vorlegte und der Zuckerschock war nun auch schon abgeschwächt. Auf dem Weg nach oben wärmten wir uns unsere Hände bei heißem Dampf, der aus Gesteinspalten aufstieg. Der Temperaturunterschied vom Tal zum Vulkan war schon erheblich, so war das Wärmen eine Wohltat. Oben angelangt führte ein schmaler Pfad am Krater entlang. Zum Glück war es an diesem Tag sehr nebelverhangen, ansonsten hätte ich echt Panik bekommen, da ich EIN wenig unter Höhenangst leide. An manchen Stellen hätte ein falscher Schritt weitreichende Folgen gehabt.

Beim Abstieg erst wurde uns bewusst, welche Höhenmeter wir mitten in der Nacht zurückgelegt hatten und welche Aussicht uns bot. Es war wunderbar und wird mir für die Ewigkeit in Erinnerung bleiben.

Monkeyforest in Ubud

Dem Monkeyforest in Ubud einen Besuch abzustatten, ist einfach ein Muss. Überall wimmelte es von Affen und wir waren stets darauf bedacht, unsere Habseligkeiten im Auge zu halten. Ein paar Leute fütterten die Affen mit kleinen Bananen, um ein perfektes Foto knipsen zu können. Natürlich wollte ich mir dieses Erlebnis auch nicht entgehen lassen. Doch genau heute hatte niemand von uns ein Kleingeld eingesteckt. Ein Wärter lockte Affen mit Maiskörnern zu den Besuchern –  ich zögerte nicht und fragte ihn ob ich auch welche haben könnte. Mit ein paar Maiskörnern lockte ich einen kleinen Affen an, der mir aus der Hand fraß. Es war ein echt tolles Erlebnis, doch plötzlich änderte sich die friedliche Lage.

Von links kam ein etwas älterer Affe angelaufen, schubste den Kleineren beiseite und umfasste mit seinen Affenhändchen mein Gesicht. Er riss das Maul auf und war nur mehr wenige Zentimeter von meinem entfernt. In meiner Panik packte ich ihn an den Schultern und stieß ihn mit aller Kraft von mir weg. Der Affe saß völlig perplex auf dem Boden, der Wärter stürmte auf mich zu und fragte mich, ob mir etwas passiert ist. Meine Freunde lachten sich krumm, doch als ich vor lauter Erleichterung zu weinen begann, kümmerten sie sich rührend um mich. Eine faszinierende Geschichte, die ich nun zu erzählen habe, doch mein Respekt vor diesen Tieren ist seit diesem Tag enorm in die Höhe geschossen. Der Monkeyforest war definitiv seinen Besuch wert und den Vorfall nehme ich mittlerweile schon mit Humor.

 

Gili Islands

Bali ohne Gili geht doch irgendwie nicht und wer es doch beim ersten Balibesuch nicht geschafft hat, sollte dies unbedingt beim Zweiten nachholen. Gili Meno, Gili Air und Gili Trawangan – das sind die Gili Islands. Gili Meno schafften wir leider zeitlich nicht, doch die anderen beiden genossen wir mehr als 100%. Schon die Überfahrt mit dem Speedboot war aufregend. Ein Seite des Bootes war dauerhaft mehr als zur Hälfte unter Wasser, zum Glück waren wir durch Fenster geschützt. Ein paar saßen oben an Deck und waren nach der Fahrt pitschepatschenass.

Einen Schlafplatz hatten wir auch noch nicht, denn im Internet hieß es – alles total ausgebucht. Dort angekommen war unser erstes Ziel die Information. Ob es nun ein Glücksfall war oder ständig so abläuft, wussten wir nicht, aber wir hatten zumindest nach einer halben Stunde einen super Bungalow für uns. Supermodern und supersauber – ein wahrgewordener Traum. Auf Gili Air genossen wir die schönsten Sonnenuntergänge und entspannten am Strand.

Auf Gili Trawangan hatten wir ein tolles Hotel gebucht, uns aber leider nicht informiert, wie weit weg es von der Partymeile war. Eine knappe Stunde Fußmarsch lag vor uns, doch das war es definitiv wert. Reggae Musik – natürlich live – Bin Tang – Balis bestes Bier und eine bahnbrechende Stimmung. Einfach ein genialer Abend mit partylustigen und feierfreudigen Leuten. Ein perfekter Abschluss eines mehr als unglaublichen Urlaubs.

Bali – ich liebe dich!